Cannabis
Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland – doch was steckt dahinter? Wir beleuchten den psychoaktiven Wirkstoff THC, erklären seine Wirkung auf Körper und Geist und werfen einen Blick auf die Verbreitung.

Was ist Cannabis?
Cannabis ist eine Pflanze, die seit Jahrtausenden für verschiedene Zwecke genutzt wird. Die enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), wirken psychoaktiv und therapeutisch. Cannabis wird entweder in Form von getrockneten Blüten, Harz (Haschisch) oder Ölen konsumiert.
Der Wirkstoff: Was ist THC und wie funktioniert es?
THC und seine Wirkung auf das Gehirn
Tetrahydrocannabinol (THC) ist der Hauptwirkstoff von Cannabis, der für die psychoaktiven Effekte verantwortlich ist. THC interagiert mit dem Endocannabinoid-System im menschlichen Körper. Dieses System reguliert verschiedene Prozesse wie Schmerzempfinden, Appetit und Stimmung. Durch die Bindung von THC an Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn werden Neurotransmitter wie Dopamin ausgeschüttet, was zu einem Gefühl von Entspannung, Euphorie oder gesteigerter Wahrnehmung führen kann.
Unterschiede zwischen THC und CBD
Im Gegensatz zu THC hat Cannabidiol (CBD) keine berauschende Wirkung. CBD wird vor allem für medizinische Zwecke verwendet, da es entzündungshemmend, schmerzlindernd und angstlösend wirken kann. Diese beiden Substanzen treten oft gemeinsam in Cannabis auf, wobei ihre Konzentration je nach Sorte stark variiert.
Die Wirkung von Cannabis auf den Körper und Geist
Kurzfristige Wirkungen
Nach dem Konsum von Cannabis können unterschiedliche Effekte auftreten, wie:
- Entspannung und Glücksgefühle
- Verstärkte Wahrnehmung von Farben und Geräuschen
- Gesteigerter Appetit („Munchies“)

Allerdings sind auch Nebenwirkungen möglich, darunter:
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Angstzustände oder Paranoia
- Kurzfristige Gedächtnisprobleme
Langfristige Auswirkungen
Bei regelmäßigem Konsum können sich jedoch Risiken entwickeln:
- Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten
- Erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen
- Potenzielle Abhängigkeit
Die Verbreitung von Cannabis in Deutschland
Statistiken und Studien zur Häufigkeit
Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland. Laut dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung haben etwa 25% der Erwachsenen mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Besonders in der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren ist der Konsum weit verbreitet.
Beliebte Konsumformen in Deutschland
In Deutschland wird Cannabis vor allem in Form von Joints (mit oder ohne Tabak) oder mittels Vaporizer konsumiert. Auch Edibles, also mit Cannabis versetzte Lebensmittel, gewinnen an Beliebtheit, insbesondere in Kreisen von Gelegenheitskonsumenten.
Risiken und Nebenwirkungen des Cannabiskonsums
Psychische Abhängigkeit
Während Cannabis keine starke körperliche Abhängigkeit hervorruft, kann es bei intensivem Konsum zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Betroffene berichten von einem starken Verlangen nach der Substanz und Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren.
Einfluss auf Jugendliche
Jugendliche sind besonders gefährdet, da ihr Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet. Regelmäßiger Konsum in jungen Jahren kann zu dauerhaften Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit führen.

Gesellschaftliche Wahrnehmung von Cannabis
Stigmatisierung und Akzeptanz
Die gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Während der Konsum früher stark stigmatisiert war, wird Cannabis heute zunehmend als vergleichsweise harmlose Droge angesehen, insbesondere im Vergleich zu Alkohol oder Tabak.
Vergleich zu anderen Substanzen
Im Vergleich zu Alkohol oder Nikotin weist Cannabis ein geringeres Suchtpotenzial und weniger gesundheitsschädliche Effekte auf. Dies trägt zur zunehmenden Entkriminalisierungsbewegung bei.
Häufige Mythen und Fakten rund um Cannabis
- Mythos: Cannabis ist harmlos.
Fakt: Auch wenn Cannabis weniger schädlich als andere Substanzen ist, kann es psychische und soziale Probleme verursachen. - Mythos: Jeder wird von Cannabis abhängig.
Fakt: Die Mehrheit der Konsumenten entwickelt keine Abhängigkeit, regelmäßiger Konsum erhöht jedoch das Risiko.